Ursprünglich war der heute so zahlreich genutzte Dienst SMS – vom Englischen “Short Message Service“ – nur ein Nebenprodukt im Mobilfunksektor. SMS wurde in den 1980er Jahren orientiert an bereits verbreiteten Pager-Diensten von Mittarbeitern verschiedener europäischer Kommunikationsunternehmen entwickelt und war zunächst nur für die Benachrichtigung von Mobilfunkkunden bei Störungen im GSM-Netz gedacht.
Die erste, synonym zum Dienst ebenfalls SMS genannte Kurznachricht verschickte der britische Ingenieur Neil Papworth im Dezember 1992 im Vodafone Netz. Der SMS Standard wurde bis einschließlich 2009 weiterentwickelt und auf Dienste wie EMS (Enhanced Message Service) sowie MMS (Multimedia Message Service) ausgedehnt.
Eine SMS umfasst maximal 160 Zeichen. Festgelegt wurde dieser Rahmen von Bernard Ghillebaert, einem Mitarbeiter der französischen PTT (Vorgänger der France Télécom), der festgestellt hatte, dass die meisten Postkarten und Telexe im Durchschnitt diese Länge besaßen. Damit bewegt sich die SMS im Vergleich zu Pager-Nachrichten im guten Mittelfeld (zwischen maximal 80 und 235 Zeichen).
Anfangs war der Versand und Empfang von SMS kostenlos. Mit wachsender Beliebtheit der Kurznachrichten entdeckten die Mobilfunkanbieter allerdings das wirtschaftliche Potenzial des Dienstes, dessen Bereitstellung dem Provider verschwindend geringe Kosten verursacht. Anders als beim klassischen Pager wurden hier statt monatlicher Pauschalen zunächst nur Preise pro SMS berechnet. Diese sinken jedoch seit einiger Zeit und inzwischen ist auch die Nutzung von Flatrate Tarifen -etwa als Bestandteil von Allnet Flatrates – auch für den SMS Versand möglich. Innerhalb Deutschlands fallen je SMS aktuell maximal 19 Cent an.
Bisher konnten die Mobilfunkprovider rapides Wachstum bei der SMS Nutzung verzeichnen. Wurden anfänglich “lediglich“ mehrere 100 Millionen SMS pro Jahr in Deutschland verschickt, liegt die Zahl 2011 bei über 55 Milliarden SMS. Allerdings hat die SMS vor allem seit der Verbreitung moderner Smartphones starke Konkurrenz erhalten. Sehr preiswerte oder sogar kostenlose Dienste, bei denen Nachrichten unbestimmter Länge über das Internet übertragen werden, wie etwa Whats App oder Joyn, werden der SMS langfristig wohl den Rang ablaufen. Ob sie SMS als Standard letztlich vollständig ablösen werden, bleibt abzuwarten.